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Sonntag, 21. August 2011

Das unsichtbare Speicherproblem

"Wärme auf Vorrat",
So preist das Institut für Wärme und Öltechnik die Vorteile einer Ölheizung an. Und die Aussage enthält natürlich einen wahren Kern, wer im Keller einen vollen Öltank hat, muss sich ein Jahr lang keine Sorgen um den Ölpreis machen. Ein Tank mit 3000 Liter speichert nicht weniger als 30.000kWh Wärmeenergie. Das ist weit mehr, als jeder andere Speicher im Alltag zu leisten vermag. Selbst die größten Batteriespeicher können diese Energiemenge nicht aufnehmen. So kann die größte Batterie der Schweiz nur 500kWh Strom speichern. In Deutschland hat man zur Zeit des kalten Krieges in Berlin eine Batterie mit 14.000kWh aufgebaut.

Abbildung: Ein Schwarzwaldhof ist ein riesiger Energiespeicher, für Heu! Das kleine Häuschen ist das Vorratshaus für Lebensmittel, auch eine Form von Energiespeicher

Vorratshaltung von Energie ist weit verbreitet, jeder Bauernhof hatte früher "Holz vor der Hütte", eine kluge Art, Wärme zu speichern und gleichzeitig das Gebäude zu isolieren. Blickt man auf einen Schwarzwaldhof, so können unter dem Dach Heumengen eingelagert werden, die eine Versorgung über zwei Jahre gewährleistet. Damit kann der Bauer und das Vieh selbst einen nassen Sommer überleben, in dem kein Heu geerntet werden kann.

Strom ist unsichtbar, wir können Strom nicht wahrnehmen, zumindest nicht schmerzlos, und damit beginnt das Problem des Stromspeichers. Da bisher niemand nennenswert Strom gespeichert hat, haben wir kaum ein Gefühl für die Menge Strom, die aus der Steckdose kommt. Wir kennen zwar Batterien für einige Kleingeräte wie Taschenlampen und Wecker, sehen aber nicht direkt, wie viel, oder besser wie wenig, Energie darin gespeichert ist.

Wollte man den oben abgebildeten Schwarzwaldhof mit gespeicherter elektrischer Energie aus Batterien über ein Jahr lange versorgen, wäre das gesamte Dach voll mit Batterien. Und Batterien wachsen leider nicht auf der Wiese.

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